Roundtable der EU-Finanzzentren und Föderationen als Regionalgruppe der WAIFC gegründet
Elf Organisationen, die EU-Finanzplätze und -Verbände aus acht EU-Mitgliedstaaten vertreten, haben heute ein Memorandum of Understanding unterzeichnet: Berlin Finance Initiative, Febelfin, FinanceEstonia, FinanceMalta, Finanzplatz Hamburg, Frankfurt Main Finance, Italian Banking, Insurance and Finance Federation (FeBAF), Luxembourg for Finance, Paris Europlace, Stichting Capital Amsterdam und Stuttgart Finance.
Der Roundtable wird die Schaffung eines gemeinsamen EU-Finanzmarktes sowie die Stärkung der Zusammenarbeit und des Austausches zwischen den EU-Mitgliedstaaten im Bereich der Finanzdienstleistungen fördern.
Die Unterzeichner haben sich darauf geeinigt, gemeinsam die folgenden Ziele zu verfolgen:
- Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz der EU-Finanzindustrie, insbesondere in den Bereichen der Kapitalmarktunion, der Digitalisierung, der Nachhaltigkeit und anderer aktueller und zukünftiger Herausforderungen für Finanzdienstleistungen
- den EU-Finanzzentren und den sie vertretenden Organisationen eine einheitliche Stimme zu geben
- Stärkung des öffentlichen Verständnisses für die Bedeutung und die positive Rolle der Finanzdienstleistungen in der EU
- Unterstützung des Austauschs bewährter Verfahren zwischen den Mitgliedern des EU-Roundtables
- Förderung des Dialogs mit wichtigen Finanzzentren außerhalb der EU
- Aufbau von Kommunikationskanälen mit den EU-Institutionen sowie den Verbänden der europäischen Finanzindustrie und den NGOs
Bei seiner Eröffnungssitzung am 09. November 2021 in Luxemburg traf der EU-Roundtable mit Vertretern der Europäischen Investitionsbank und des Europäischen Stabilitätsmechanismus zusammen, um zu erörtern, wie die Wettbewerbsfähigkeit des EU-Finanzmarktes in der Zeit nach der Pandemie gestärkt werden kann. Die Mitglieder haben bei dieser Gelegenheit Nicolas Mackel zum ersten Sprecher des Roundtables gewählt.
Der EU-Roundtable fungiert als Regionalgruppe der World Alliance of International Financial Centers (WAIFC).
Andere EU-Finanzzentren können dem EU-Roundtable ebenfalls beitreten, indem sie die Absichtserklärung unterzeichnen, sofern eine absolute Mehrheit der bestehenden Mitglieder des EU-Roundtables zustimmt.
Nicolas Mackel, CEO von Luxembourg for Finance, kommentierte das Memorandum und die Eröffnungssitzung in Luxemburg mit folgenden Worten:
“Luxemburg ist sehr stolz darauf, Gründungsmitglied des EU Roundtable of Financial Centers zu sein. Unsere Zusammenarbeit wird dazu beitragen, die Finanzindustrie in der EU zu stärken und damit die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit unserer Marktteilnehmer zu verbessern. Die Herausforderungen, vor denen die Branche steht, einschließlich des digitalen Wandels und des Klimawandels, sowie die Notwendigkeit, den EU-Binnenmarkt für Finanzdienstleistungen zu vertiefen, sind Themen, die uns alle angehen, und wir alle profitieren davon, wenn wir gemeinsam nach Lösungen suchen. Ich fühle mich geehrt und bin dankbar, von meinen Kollegen zum Sprecher des Roundtables gewählt worden zu sein.”
Zahra Abdel Rassoul, stellvertretende Leiterin von Stuttgart Finance, kommentierte:
“Der EU-Roundtable bietet die Gelegenheit, wichtige Diskussionen darüber zu führen, wie die europäischen Finanzzentren zum Wandel unserer Wirtschaft beitragen können. Der Brexit oder die Pandemie sind nur die jüngsten Ereignisse, die die Notwendigkeit der Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Finanzzentren deutlich machen. Wir freuen uns darauf, ein Teil davon zu sein.”
Dr. Harald Vogelsang, Vorsitzender des Vorstands des Finanzplatz Hamburg e.V., fügte hinzu:
“Der Finanzsektor mit seiner Dienstleistungsvielfalt ist für die in der Europäischen Union ansässigen Unternehmen von zentraler Bedeutung. Als einer der führenden europäischen Außenhandelsstandorte ist Hamburg eng mit seinen europäischen Nachbarländern verbunden. Durch unsere Mitgliedschaft im Roundtable können wir unsere Vernetzung mit anderen Finanzplätzen stärken. So stärken wir die Branche mit einer gemeinsamen Stimme auf europäischer Ebene.”
Arnaud de Bresson, Geschäftsführer von Paris Europlace, erklärte:
“Paris Europlace ist der Ansicht, dass die konkrete Umsetzung der Europäischen Kapitalmarktunion sowie die Beschleunigung der nachhaltigen Finanzierung zu den wichtigsten Prioritäten für Europa gehören. In diesem Zusammenhang ist die Stärkung des Dialogs zwischen den europäischen Finanzzentren, den Marktteilnehmern - einschließlich Unternehmen, Investoren und Finanzintermediären - und den europäischen Behörden der Schlüssel zur Entwicklung konkreter Initiativen und eines schrittweisen Übergangs zu einem neuen Geschäftsmodell für die Volkswirtschaften.”
Kaido Saar, Vorsitzender des Vorstands von FinanceEstonia, betonte:
“Es hat lange gedauert, bis wir über einen echten Binnenmarkt in der EU gesprochen haben. Für die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union ist es wichtig, dass wir weitere Schritte in Richtung dieses Ziels unternehmen. FinanceEstonia ist stolz darauf, sich an der Marktinitiative auf diesem Weg zu beteiligen, unterstützt durch den Schwerpunkt auf Technologie und Nachhaltigkeit.”
Franco Delneri, Head of International and European Affairs, FeBAF, kommentierte:
“Heute erhielt die FeBAF in Luxemburg die Mitgliedschaftsurkunde der World Alliance of Financial Centers und unterzeichnete die Absichtserklärung des EU Roundtables. Die Zugehörigkeit zu diesem Netzwerk ermöglicht es der italienischen Finanzgemeinschaft, die von der FeBAF vertreten wird, ihre internationale Präsenz zu stärken und zur Debatte über globale Themen beizutragen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen.”
Hubertus Väth, Geschäftsführer von Frankfurt Main Finance, betonte:
“Da Europa immer enger zusammenwächst und der Brexit gezeigt hat, wie wichtig ein gemeinsamer Finanzmarkt geworden ist, war es an der Zeit, dass die Finanzzentren ihre Kräfte bündeln. Nur gemeinsam können unsere Stimmen auf europäischer Ebene gehört werden.”
Jean-Paul Rousseau, Director of Financial and Infrastructure, Febelfin, kommentierte:
“Febelfin begrüßt und unterstützt die Wiederbelebung des EU-Roundtables der Finanzzentren sehr. Der Zeitpunkt ist besonders günstig angesichts der zahlreichen Herausforderungen und Chancen, denen sich die EU-Finanzzentren in den kommenden Jahren proaktiv widmen werden. Die Abstimmung von Ansichten, Maßnahmen und externer Kommunikation mit unseren EU-Stakeholdern und den zuständigen lokalen Behörden wird für den Erfolg der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen in der EU sowie für den Übergang zum Klimawandel entscheidend sein.”
Dr. Jochen Biedermann, Geschäftsführer der WAIFC, betonte:
“Wir freuen uns, dass die EU-Finanzzentren ein WAIFC-Regionalgruppe bilden und enger zusammenarbeiten werden. Die Zusammenarbeit zwischen den Finanzzentren und der Austausch bewährter Praktiken sind der Schlüssel für rasche Fortschritte bei einigen der drängendsten Fragen wie der Klimafinanzierung, der digitalen Transformation oder der wirtschaftlichen Erholung von der aktuellen Pandemie.”